Ein Turnier, wo der mitteleuropäische Fußball seine Gesichter zeigen wird. Eine Top-Mannschaft aus Österreich, die wie Bayern München spielt, und ihr Verfolger, der in der letzten Jahren immer stärker wurde. Aber aus der Tschechien kommt auch ein vielversprechende Truppe, die genauso in der Champions League plant. Respekt muss man auch wohl für die Slowenen zeigen, die dreimal in Folge das Double gemacht haben. Sie zusammen, neben zwei ungarischen Vereinen, bilden das Turnier in Budapest.

Die Mannschaft NÖSV Neulengbach

Im Fokus liegt NÖSV Neulengbach. Der österreichische Fußballklub hat zwölf Mal in Folge die ÖFB-Frauenliga gewonnen – eine unglaubliche Zahl mit einer unglaublichen Mannschaft. Aber in der letzten drei Saisonen haben sie ein vom Jahr zu Jahr stärker werdende Konkurrenz: FSK Simacek St.Pölten-Spratzern. Angst hat Neulengbach aber keins, sie sind sicher, daß der Meistertitel in der näheren Zukunft weiterhin in Neulengbach gefeiert wird – lassen sie mich durch ein Interview wissen. Neulengbach blickt lieber in Richtung Europa, die 7. beste Mannschaft auf diesem Kontinent will in der Champions League ganz oben mitmischen – als Ziel wird das Viertelfinale genannt. Dafür wurden schon neue Stars geholt, unter anderem spielen in der Zukunft drei österreichische Nationalspielerinnen für Neulengbach, aber kamen polnische und serbische, früher schon das Nationaltrikot getragene große Namen auch.

Wie wird aber dieses Turnier betrachtet? „Wir werden nicht mit aller Gewalt zum Sieg spielen!” – sagt mir man aus Neulengbach. Namhafte Spielerinnen werden in dem Sinn nicht für alle 90 Minuten eingesetzt, die jungen Talente sollen sich für die neue Saison empfehlen. „Dieses Turnier wird für uns ein Training, eine Vorbereitung” – hörte ich aus meinem Handy. Bei St.Pölten soll auch das Gleiche gelten. Neulengbach arbeitet professionell, sie wollen so spielen, wie FC Bayern München oder FC Barcelona. Um das umsetzen zu können, wurde von SK Rapid Wien ein Trainerteam gerufen. Mit hoher Ballbesitzrate will Neulengbach Europa verzaubern.

Bei den Spratzern hat man einen Stürmer für die Zukunft: Nicole Billa (Nr. 11 im Bild links). Die 18-jährige Super-Talent ist Torschützenkönigin in Österreich geworden – sie traf 25 mal. St.Pölten hat das Cup gewonnen, und in der Champions League waren sie auch betroffen. Die Ziele sind immer höher, die Mannschaft stärker.

Aus ungarischer Sicht ist ZNK Pomurje Beltinci hochinteressant – die Mannschaft wird nämlich in der gleichen Qualifikationsgruppe wie eine andere ungarische Mannschaft, MTK Hungária, für die Champions League spielen. Der slowenische Meister setzt auf junge heimische Spielerinnen. Ähnliches kann man über Slavia Prag sagen, die in Tschechien als Spitzenmannschaft gesehen wird.

Der Kampf wird groß. Die Bedingungen sind gut. Alles steht bereit für ein Top-Turnier.